Die Stimmung am Hotelinvestmentmarkt ist weiterhin positiv. Zu diesem Ergebnis kommen nationale und internationale Hotelbetreiber sowie Investoren in der Sentiment-Umfrage von Engel & Völkers Hotel Consulting. An der Online-Befragung nahmen 120 Unternehmen teil, davon sind 57 Prozent Investoren und 43 Prozent Hotelbetreiber. Trotz des grundlegend positiven Fazits stehen auch größere Probleme im Raum, wozu das wachsende Delta zwischen Mieten und Baukosten, potentielle Zinssteigerungen aber auch der Mangel an Fachpersonal zählen. Lediglich zwölf Prozent der Teilnehmer an der Umfrage geben an, eine Portfoliobereinigung in Betracht zu ziehen. Die befragten Investoren planen mittelfristig, weiterhin aktiv Hotelimmobilien zu erwerben. Dabei steht vor allem der Ankauf in A- (46 Prozent) und B-Städten (43 Prozent) im Fokus. Mehr als zwei Drittel der Investoren halten eine Produktknappheit in den Metropolen für wahrscheinlich, das Angebot in B- und C-Städten schätzen die Befragten als ausreichend ein. 57 Prozent der Investoren erwarten keinen weiteren Anstieg der Immobilienpreise in den Top-7-Städten, die Mehrheit aber rechnet an B- und C-Standorten mit zunehmenden Preisen für Hotels.
Spitzenrenditen und Expansion
Der Report bildet auch die Spitzenrenditen der einzelnen Städtekategorien ab. Für A-Städte prognostizieren die Investoren eine Spitzenrendite von 4 Prozent, bei B-Städten erwarten sie rund 1 Prozent. In der Kategorie der C-Städte sehen die Befragten Spitzenrenditen zwischen 5 und 6 Prozent voraus. Jeweils ein Drittel der Hotelbetreiber setzt hinsichtlich der Expansion auf Projektentwicklungen, Übernahmen von Bestandshotels und Konversionen anderer Nutzungen. Dabei stehen, in Anlehnung an das Nächtigungsvolumen und die lokale Wettbewerbssituation, erneut A- und B-Städte im Vordergrund. Einen drohenden Verdrängungswettbewerb durch massive Kapazitätsausweitungen sehen 77 Prozent als potentielles Marktrisiko. Dahingegen bewerten lediglich 18 Prozent der Befragten Sharing-Economy-Anbieter wie Airbnb oder Wimdu als zukünftiges Risiko.
Marktentwicklung und Finanzierung
Als besonders spannend sehen die befragten Betreiber Hospitality-Konzepte an, die zwischen Wohnen und Hotel angesiedelt sind, beispielsweise Serviced Apartments. Dennoch rechtfertigen diese Konzepte keine höheren Pachtzahlungen verglichen mit Hotels. Für rund zwei Drittel der Investoren sind gewerbliche Wohnkonzepte eine ernsthafte Anlagealternative zu klassischen Hotelinvestments. Beim Thema Fremdfinanzierung zeigen sich deutliche Unterschiede: Etwa 25 Prozent agieren relativ konservativ und operieren mit einem Fremdkapitalanteil von weniger als 49 Prozent. Am anderen Ende des Spektrums arbeiten 27 Prozent der Befragten mit vergleichsweise hohen Fremdkapitalquoten von mehr als 75 Prozent. Dazwischen liegt eine größere Gruppe von 37 Prozent, die mit Fremdkapitalquoten zwischen 50 und 74 Prozent plant.