Für das Jahr 2024 haben unterschiedliche Hotelberatungsunternehmen ein Investmentvolumen zwischen 1,3 und 1,5 Milliarden Euro ermittelt.
JLL | BNP Paribas | Colliers | CBRE | |
Transaktionsvolumen 2024 | 1,3 Mrd. Euro | 1,4 Mrd. Euro | 1,4 Mrd. Euro | 1,5 Mrd .Euro |
Differenz zum Vorjahr | – 6 % | + 5 % | + 7 % | 0 % |
Die Abweichungen resultieren aus den unterschiedlichen Datenquellen der Unternehmen. Einig sind sich die Analysten jedoch hingegen darin, dass es von nun an weiter aufwärts gehe. „Das starke vierte Quartal spiegelt die allgemein positive Stimmung auf dem europäischen und deutschen Hotelinvestmentmarkt wider – dank erhöhter Transaktionsaktivität, die sich auch im ersten Quartal 2025 fortsetzen wird“, erklärt Stefan Giesemann, Managing Director der JLL Hotels & Hospitality Group. Michael R. Baumann, Head of Capital Markets Germany bei Colliers pflichtet ihm bei: „Nachdem das Hotelvolumen in den letzten zwei Jahren sukzessiv gesunken ist, wurde die Talsohle 2024 durchschritten und die zweite Jahreshälfte zeigte bereits eine Belebung der Investorenaktivität.“ Auch Helena Rickmers, Head of Hotel Investment bei CBRE in Deutschland, sieht deutliche Anzeichen für eine Erholung: „Wir konnten 2024 eine deutliche Zunahme der Aktivitäten am Hotelinvestmentmarkt beobachten, auch wenn sich dies nicht im Volumen widerspiegelt. Denn während das Transaktionsvolumen 2023 noch von zwei Großtransaktionen, die im vierten Quartal stattfanden, getrieben wurde, gab es 2024 eine breitere Investmentbasis. Genauso sieht es Alexander Trobitz, Geschäftsführer und Head of Hotel Services der BNP Paribas Real Estate GmbH. „Die Markterholung nahm in der zweiten Jahreshälfte deutlich an Fahrt auf; fast zwei Drittel des Jahresumsatzes wurden in diesem Zeitraum verbucht. Ein Beleg dafür, dass die Talsohle durchschritten zu sein scheint, ist die deutlich breiter gewordene Marktdynamik.“
Die größten Deals
Objekt | Verkäufer | Käufer | Preis | Quelle |
Moxy Hotel Mühlheim | Art-Invest | Strabag | JLL | |
Rocco Forte Hotel de Rome Berlin | Investorenconsortium aus GIC (Staatsfonds Singapur) und Caleus | Italienische Privatinvestoren der Gruppo Statuto | 145 Mio. Euro | JLL/Colliers |
Therme Erding mit zwei Hotels | Privat | Österreichische Therme Group | k. A. | JLL |
Portfolio mit 30 ibis- und ibis-Budget-Hotels | AccorInvest | Britischer Private-Equity-Investor BC Patterns | k. A. | JLL |
Roomers München | k. A. | Hotelgruppe als Betreiber | k. A. | BNP Paribas |
Le Méridien Stuttgart | k. A. | Hotelgruppe als Betreiber | k. A. | BNP Paribas |
Während JLL 46 Transaktionen (43 Einzeldeals, 3 Portfoliodeals) registrierte, kamen die Analysten von BNP Paribas auf insgesamt 85 Deals. Diese stellten zudem fest, dass 2023 noch fast die Hälfte des Hotel-Investmentvolumens auf das großvolumige Segment über 100 Mio. Euro zurückzuführen war. 2024 hingegen war mit dem zuvor benannten Hotel de Rome nur ein Deal in dieser Größenordnung zu verzeichnen. Auch Portfoliotransaktionen sind im aktuellen Marktumfeld selten und kommen nur auf einen Marktanteil von 11 Prozent. Demgegenüber notiert der Investmentumsatz bei Transaktionen bis 10 Mio. Euro mit insgesamt 200 Mio. Euro über dem langjährigen Durchschnitt.
Berlin beliebtester Standort
Colliers zufolge wurden circa 56 Prozent des gesamten Hotelinvestmentvolumens, beziehungsweise rund 780 Mio. Euro, im vergangenen Jahr auf die Top-7-Standorte allokiert. 2023 waren es lediglich 35 Prozent. Unter den Top 7 stach Berlin heraus. Insgesamt sieben Objekte mit einem Gesamtvolumen von über 370 Mio. Euro wurden in der Hauptstadt veräußert. Hier fand auch die größte Transaktion des Jahres statt: der Verkauf des Hotel de Rome. Laut BNP Paribas erreichte Berlin einen Umsatz von gut 380 Mio. Euro und steuert damit einen deutlich überdurchschnittlichen Marktanteil von 27 Prozent zum Hotel-Investmentvolumen bei.
Die größten Käufergruppen
Gemäß Berichten von JLL waren die aktivste Käufergruppe 2024 Private-Equity-Investoren mit einem Anteil am Gesamtvolumen von 26 Prozent, was 335 Millionen Euro entspricht. Dahinter folgen institutionellen Investoren mit 22 Prozent beziehungsweise 283 Millionen Euro. Internationale Investoren haben mit 63 Prozent ihren Anteil bis Ende des Jahres weiter ausgebaut. Insgesamt gab es 19 Transaktionen mit ausländischem Kapital und einer Gesamtsumme von 821 Millionen Euro. Laut BNP verantworteten Corporates 27 Prozent (380 Mio. Euro) des Hotel-Investmentvolumens, die eigenkapitalstarken Family Offices und privaten Käufer zusammen rund ein Viertel (circa 350 Mio. Euro). Hotelgruppen, die Objekte als Betreiber erwerben, sind aktuell aktiver als noch in den Vorjahren. Hierfür beispielsweise zu nennen sind mit dem Roomers München sowie dem Méridien Stuttgart zwei größeren Transaktionen zwischen 50 und 100 Mio. Euro.