Kempinski Hotels SA hat am 2. November 2015 auf Grundlage der Ergebnisse einer internen Untersuchung in der Schweiz Strafanzeige gegen Reto Wittwer, den ehemaligen President & CEO der Unternehmensgruppe, wegen des Verdachts auf berufliches Fehlverhalten und Betrug gestellt. Dies teilte die Luxushotelgruppe in einer Presseerklärung mit.
Kempinski verdächtigt Wittwer in betrügerischer Absicht Gelder aus dem Unternehmen geschleust und dabei alle internen Kontrollmechanismen umgangen zu haben, auch zu Zeiten, in denen Kempinski zu Budgetkürzungen und drastischen Einsparungen bei den Personalkosten gezwungen war.
Vorstandsvorsitzender Alejandro Bernabé empört
„Kempinski und alle Personen, die mit dem Unternehmen zu tun haben, wurden möglicherweise von jemandem hintergangen, in den wir unser vollstes Vertrauen gesetzt hatten. Die hohe Verantwortung, die mit einer Führungsposition verbunden ist, sowie die grundlegenden Werte, mit denen wir das Unternehmen aufgebaut haben, wurden möglicherweise wissentlich missachtet, um sich unrechtmäßig zu bereichern. Wir nehmen diese Angelegenheit äußerst ernst“, sagte dazu der aktuelle Vorstandsvorsitzende von Kempinski und Wittwers Nachfolger Alejandro Bernabé.
Rücktritt bereits 2014
Reto Wittwer, der seit 1995 Präsident und CEO von Kempinski war, musste sein Amt am 29. Oktober 2014 niederlegen, nachdem Kempinski zum ersten Mal berufliches Fehlverhalten bei ihm vermutete. Die Entscheidung, rechtliche Schritte einzuleiten, sei erst getroffen worden, nachdem der Vorstand vor Kurzem über die Ergebnisse einer umfassenden internen Untersuchung informiert wurde, die von einer dritten Stelle nach dem Weggang Wittwers durchgeführt wurde, heißt es in der Erklärung weiter.