

In meiner letzten
Kolumne habe ich
mich mit neuen Trends
bei innerstädtischen
Hotels beschäftigt. Ein
wesentlicher Bestand-
teil dieser Trends ist
die Nutzung der Lobby
als Treffpunkt, Aufent-
haltsbereich, Arbeits-
platz und Unterhal-
tungsbereich
für
Gäste, aber auch für
hotelfremde Personen.
Lobby und Bar werden
integriert, die klassi-
sche Funktion der
Lobby als Empfangs-
und Wartebereich tritt
in den Hintergrund.
Diese Entwicklung hat
natürlich auch ihre Auswirkung auf die Einrichtung
dieser Bereiche. Gemütliche Möbel, Stehtische,
große Gemeinschaftstische gehören dazu ebenso
wie die technische Ausstattung. Stromanschlüsse,
Ladestationen sollten Standard sein, über ein leis-
tungsfähiges WLAN muss man heutzutage nicht
mehr diskutieren.
Die multifunktionale Nutzung der Räume und auch
die mit der Tageszeit wechselnden Nutzungen in
Verbindung mit dem Design stellen oft eine
Herausforderung an die Akustik dar. Decken mit
freiliegenden Installationen, Steinböden oder
Kunststoffböden bieten oft keine oder zu geringe
Schallabsorption. Möbel mit schallabsorbierenden
Materialien können da Abhilfe schaffen.
Um ein erfolgreiches Ambiente zu schaffen, ist
daher sorgfältiges Design und Überlegung not-
wendig. Vieles, was auf uns lässig und leger wirkt,
wurde mit viel Sorgfalt im Detail durchdacht.
Herbert Mascha
Moderne Stadthotelkonzepte –
was passiert in den Innenstädten?
61
Januar/Februar 2017
Wänden ihren Platz gefunden. Indem sie die Nummer des jeweiligen
Zimmers zeigen, erinnern sie an das Thema Mode. Models tauchen
neben der Lobby auch in den Stockwerken und Zimmern wieder auf. In
jedem der sieben Stockwerke zieren verschiedene Model-Bilder die
Wand gegenüber den Aufzügen als sogenannte Liftlandings. Eine Dame
wird auch als Motiv in den Zimmern auf der Wand hinter den
Bettkopfteilen sowie auf der Duschabtrennung abgebildet. In den 183
Zimmern des Mercure-Hotels dominieren die Farben Petrol und Curry.
Bettdecke, Vorhang sowie die Wände im Zimmer werden in der Farbe
Petrol mit Curry-farbigen Stühlen, Sesseln und Kissen kombiniert. Ein wit-
ziges Detail ist ein höhenverstellbarer Tisch, der von einem österreichi-
schen Hersteller aus Friseurtischen entwickelt wurde. Er ist hochzieh-
und herunterdrückbar und kann nicht nur als Schreibtisch, sondern auch
als Nachtkästchen verwendet werden. Gäste haben die Wahl zwischen
Standard- und Privilege-Zimmern. Einige sind mit Balkon, Sofa oder
Badewanne ausgestattet. Die größten Zimmer sind die rund 40 m² gro-
ßen Eckzimmer des Hauses.
Durch die unterschiedliche Deckenhöhe befindet sich die Mehrzahl der
Zimmer, etwa 100, im Neubau, der Rest ist im Altbau beherbergt. Mit
der Kombination aus Alt- und Neubau zeigt Mercure, dass es sich nicht
nur in puncto Design um eine individuelle Marke handelt.
Miriam Glaß
n
www.hotel
bau
.de
Bild: MRP hotels
I N N E N A N S I C H T E N
Herbert Mascha ist
Managing Partner von
MRP hotels in Wien. Das
Beratungsunternehmen
unterstützt Eigentümer,
Investoren, Developer,
Banken und Hotelbetrei-
ber bei allen Beratungs-
aufgaben rund um die
Hotelimmobilie, die Leis-
tungen des Unternehmens
decken alle Projektphasen
ab.
Herbert.Mascha
@mrp-hotels.comNeubau/Umbau
Der Frühstücksbereich bietet den Gästen einen stylischen Mix
aus verschiedenen Tisch-, Stuhl- und Kissenvariationen.
In den Zimmern setzen die Farben Petrol und Curry Akzente.